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BIOTOPQUARTIER
LEIPZIG

Art

Status

Zeitraum

Team mit

Wettbewerb

abgeschlossen

2022

Nolte Gehrke

Landschaftsarchitekten,

Good Mobility Council

Leipzig

13 HA

85% Wohnen

15% Gewerbe

140.000m2

Ort

Grundstücksgröße

Nutzung

BGF

Entwurfskonzept

Leipzig ist Klimastadt und hat sich hohe Massgaben für die Umsetzung der selbstgestellten Ziele im Rahmen des Klimastadt-Vertrags gesetzt. An diese Massgaben knüpft die Neuentwicklung des Quartiers an der Glesiener Straße an und setzt dafür nachhaltige Architektur und Freiraumplanung, Kreislaufwirtschaft, Artenschutz und Stadtklima als Kernpunkte der städtebaulichen Entwicklung. An erster Stelle steht dabei die Sicherung der bestehenden Sukzessionsvegetation und die Einbindung dieser in ein grünes Infrastrukturnetzwerk mit vielfältigen Freiraumtypologien, die sich weit über das Quartier verknüpfen.

Ziel des Konzeptes ist es allen Bewohnenden einen gleichberechtigten Zugang zu aktiven und rekreativen Freiräumen zu gewährleisten. Zusätzlich zu den weitläufigen, öffentlichen Flächen der Freiraumsequenz entlang der Fuß- und Radachse erhalten die kleinen Block-Nachbarschaften durchgrünte, halböffentliche Freiräume zur nachbarschaftlichen Aneignung und Stärkung des sozialen Gefüges im Gebiet. Die Blöcke im Inneren öffnen sich zusätzlich zum zentralen Freiraum und geben Blickbeziehungen frei. 

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Anknüpfungspunkte und Plätze:

Der Entwurf schafft den Schulterschluss und Übergang zwischen dem Haupteingangspunkt an der Max-Liebermann-Straße mit Übergang zum Quartier General-Olbricht-Kaserne im Norden, der neu entwickelten Wohnquartiere Heeresbäcker/Werk Motor im Osten, dem Brückenschlag über die S-Bahn Gleise im Süden, sowie den Anschluss an die ausgebaute S-Bahn Station Slevogtstraße und den Friedhof Möckern.

An den vier Eingängen in das Quartier befinden sich individuelle, einladende Plätze, welche mit unterschiedlichen Nutzungen und Schwerpunkten programmiert sind. Zwischen den adressbildenden Plätzen bilden zwei verbindende Achsen in Nord-Süd- und Ost-West Richtung das Grundgerüst des Quartiers, dass die neue Wohnbebauung gliedert und verschiedene Nachbarschaften in Bezug zu einander setzt.

Durch den Erhalt der bestehenden Grünflächen, historischer Wege und Gebäudestrukturen, sowie die hinzukommenden vernetzenden Achsen ergibt sich die Einteilung des Entwurfsgebiets in verschiedene Baufelder und Nachbarschaften.

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Freiraum:

Der Grünraum im Gebiet sichert den wertvollen Vegetationsbestand auf dem Areal und bindet die Biotopflächen in eine multifunktionale und nutzungsoffene Freiraumsequenz mit diversen Bestandteilen ein. Abgeschlossene Biotopflächen für Tier- und Pflanzenwelt werden durch zugängliche und erlebbare Biotope im Sinne des Animal Aided Design ergänzt und bilden zusammen mit weitläufigen, mit Gräserbändern bestandenen Wiesenflächen den zentralen Grünraum. Zusätzlich werden die Innenhöfe der Blöcke zu baumbestandenen, grünen Rückzugsorten mit Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Gemeinschaftsflächen, dezentralen Retentionsflächen und Kleinkindspiel. 

Der Freiraumverbund bildet im Sinne der grünen Infrastruktur ein Netzwerk aus wassersensiblen, robusten Einzelorten mit hoher eigenständiger Identität, die Funktionen auch über die Bedürfnisse des Quartiers hinaus anbieten können. Durch einen hohen Durchgrünungsgrad und maximaler Entsiegelung wurde ausreichend Raum für mehr als 850 klimaresiliente Stadtbaum-neupflanzungen geschaffen, die den Baumbestand im Gebiet ergänzen.

 

Die Biotope im Quartier gliedern sich in 3 Typen:

Urbanes Biotop - Für Menschen als Erlebnisraum zugänglich. Der Baumbestand wird erhalten und ergänzt und fungiert als Biotopverbund und -verknüpfung. 70% Mensch - 30% Tier

Geteiltes Biotop - Für Menschen voll zugängliche Wald und Wiesenflächen, die temporär zur Brut- und Nistzeiten oder zur Regeneration eingefriedet werden können. 50% Mensch - 50% Tier

Gesichertes Biotop - Durch Einfriedung umschlossen und zum Schutz von Tier und Pflanzenarten für Menschen nur zu Pflegezwecken zugänglich. 10% Mensch - 90% Tier

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MIV:

Das neue Quartier ist engmaschig erschlossen und gewährt Fuß- und Fahrradfahrern Vorrang. Um dies zu gewährleisten wird der MIV-Verkehr gebündelt und auf ein Minimum reduziert. Insgesamt entstehen im Quartier 4 Hubs, welche zusätzlich zu Parkraum auch weitere Mobilitätsangebote wie Fahrradstellplätze, Rollerverleih, Car-Sharing und Paketstation anbieten.

Zwei Einfahrten erschließen das Quartier. Sie werden weder mit den Bestandsstraßen der historischen Nachbarschaft noch untereinander verbunden um intensive Durchgangsverkehre zu verhindern.

Ein neuer Vollknoten an der B6 im Westen des 1. Bauabschnitts erschließt dabei den Hub „Markt“, die beiden weiteren Mobilitätshubs des 2. Bauabschnitts und das nördliche Wohnquartier „General-Olbricht Kaserne“ aus beiden Fahrtrichtungen. Die kleine Nachbarschaft im Süd-Osten wird über einen klassischen einfachen Abbieger erschlossen.

Im Inneren ermöglichen schmale Wohnstraßen mit Schrittgeschwindigkeit für KFZ-Verkehr das Be- und Entladen und rollstuhlgerechte Parkplätzen in wohnungsnähe.

 

Fuß- und Fahrradnetz

Ein dichtes feingliedriges Netz von Fuß- und Radwegen durchdringt die verschiedenen Nachbarschaften und verbindet diese auf kurzem und direktem Wege. 

Im Süden prägt der grün-urbane, überregionale Fahrradschnellweg die S-Bahn Achse. Gradlinige Fahrradwege verbinden den Quartierseingang im Norden sowie die weiteren Quartiere mit diesem Knotenpunkt.

Im Inneren der Nachbarschaften finden sich attraktive dezentrale wohnungsnahe Fahrrad- und Rollerhubs. Die große Nord-Süd und Ost-West Meile sind autofrei und werden nur partiell vom MIV gekreuzt. Quartiersgaragen übernehmen wichtige Infrastrukturaufgaben; Sharing Angebote von Auto über Roller und Fahrrad finden hier Platz. In Werkstationen können Räder repariert werden und Paketstationen verringern den Lieferverkehr.

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