
ZECHE
NACHTIGALL
1.Platz
Anerkennung
Art
Status
Jahr
Team mit
BGF
Ausstellung
Konstruktion
Energie
Kulturmuseum Zeche Nachtigall
Wettbewerb
Anerkennung
2023
OTTL.LA Landschaft
1500m2
450m2
Holzhybrid
Solewärmepumpe
Städtebau Das neue Besucherzentrum an der Zeche Nachtigall ergänzt das Museumsareal um einen multifunktionalen Bau, der als neuer Eingang funktioniert, ein Infozentrum und Ausstellungsräume beinhaltet, ein gastronomisches Angebot beherbergt und die Verwaltung des Museums an einem Ort bündelt. Das Besucherzentrum liegt im Osten des Grundstücks in direkter Nachbarschaft zur denkmalgeschützten Ringofenanlage. Das Gebäude soll sowohl den Eingang markieren und die Besucherinnen empfangen, als auch sich gegenüber dem Bestand zurücknehmen. Die Leitidee für die städtebauliche Setzung ist der Ensemblecharakter. Die vorhandenen Satteldachgebäude mit parallellaufendem First werden um ein weiteres kompaktes Gebäude mit Satteldach ergänzt. Um sowohl auf die Waldkante zu reagieren, einen Vorplatz zwischen Bestand und Neubau aufzuspannen, als auch der Ringofenanlage ausreichend Raum zu lassen werden die zwei sich diagonal gegenüberliegenden Giebelecken entfernt. Durch die Reduktion ergibt sich eine Fassadenfläche, deren schräge Oberkante von der Traufe zum First verläuft und so eine einladende Geste ausbildet. Der daraus resultierende dreieckige Vorplatz vermittelt zwischen dem barrierefreien Bahnübergang, dem Vorplatz und der möglichen Zuwegung von Osten und bietet gleichzeitig Platz für die Außengastronomie von der aus sich der Blick über das Museumsgelände auf die Ringofenanlage mit dem großen Schornstein öffnet.



Konstruktion Das Gebäude wird als ein Hybrid aus Holzrahmen- und Holzskelettbauweise ausgeführt.
Um den Einsatz von Beton zu minimieren wird das Gebäude lediglich auf Ring- und Streifenfundamenten gegründet. Die Sohlplatte soll durch eine Schaumglasschotterschicht ersetzt werden, falls die lokalen Boden- und Grundwasserbedingungen dies zulassen. Im Erdgeschoss sind die tragenden Wände als Skelettbau ausgeführt und die Außenwände mit einer umlaufenden Pfosten-Riegel-Fassade versehen. Das Obergeschoss wird in Holzrahmenbauweise mit einer hinterlüfteten Vorhangfassade aus gefärbtem Zinkblech umgesetzt.
Das Fassadenkonzept leitet sich aus den unterschiedlichen Bestandsgebäude ab und schafft durch die Neuinterpretation dieser eine Eigenständigkeit, die sich trotzdem gut in das Ensemble einfügt. Das aufgelöste, einladende Erdgeschoss und das körperhafte Obergeschoss beruhen auf der Schichtung, die sich bei der Ringofenanlage erkennen lässt. Rundbögen und helle, gelbbraune Farbtöne finden sich in den Sandsteingebäude im Westen des Museumgeländes wieder.

